Calming Signals
Hunde haben ein großes Repertoire an genetisch festgelegten Signalen, um sich untereinander zu verständigen und Konflikte zu vermeiden. Diese “Calming Signals”, zu Deutsch: Beschwichtigungssignale (besser wäre – beruhigende Signale) sind eine ganz normale Kommunikationsform unter Hunden, und zwar weltweit. Hunde verwenden diese Signale die ganze Zeit, wenn sie wach sind und die kleinste Kleinigkeit um sie herum passiert. Sie setzen sie sogar zur Vorbeugung von Konflikten ein, also, lange bevor ein Konflikt überhaupt entsteht. Calming Signals sollen Probleme und Bedrohungen vermeiden. Andere Situationen wie Nervosität, Unruhe, Stress, laute Geräusche oder andere unangenehme Dinge werden beschwichtigt, der Hund möchte also die Beteiligten um sich herum beruhigen. Hunde beruhigen sich mit diesen Signalen auch selbst. Sind sie z. B. in einer positiven Erwartungshaltung und sehr aufgeregt, zeigen sie Calming Signals, mit denen sie sich wieder abregen. Calming Signals werden von Hunden auch in der Kommunikation mit einem Menschen benutzt. Doch leider werden diese Kommunikationssignale von Menschen meistens übersehen, missachtet oder falsch interpretiert.
Kennt man diese Kommunikationssignale, so kann man einige davon auch selbst gegenüber dem Hund anwenden. Das fördert das Vertrauen und damit die Bindung des Hundes zum Menschen und hilft maßgeblich bei Erziehung und Training. Vor allem können wir erkennen, wann sich unser Hund nicht wohlfühlt, gestresst oder unsicher ist. In solchen Situationen zeigt ein Hund die Calming Signals verstärkt. Allerdings gibt es Hunde, welche diese wichtige Form des Kommunikationssystems verloren haben, oft deshalb, weil wir Menschen aufgrund falscher Interpretation dem Hund das Beschwichtigen regelrecht verbieten und sogar bestrafen. So trauen sich die Hunde nicht mehr diese Signale zu zeigen und suchen sich andere Strategien, die für uns wiederum nicht unbedingt angenehm sind. Auch Mobbing oder Attacken anderer schlecht sozialisierter Hunde, die die Beschwichtigungssignale des Hundes einfach übergehen und angreifen, trägt dazu bei, dass Hunde die Calming Signals nicht mehr zeigen. Sie haben gelernt, dass sie ihnen nichts nützen. Es gibt über 30 verschieden Signale, die mit viel Beobachtungsgabe und etwas Übung von uns Menschen gelernt werden können. Beispiele der Calming Signals sind: – Blickabwenden – Kopf zur Seite drehen – wegsehen – am Boden schnüffeln – blinzeln – gähnen – Vorderpfote anheben – Körper abwenden – usw. Deutung und Erkennen der verschiedenen Calming Signals sind wichtige Bestandteile des kommunikativen Trainings bei DOGFidence.